Mus­kel­ka­ter

oder mein zwie­späl­ti­ges Ver­hält­nis zu Muskelkater.

Manch­mal erstau­nen mich sol­che Sät­ze wie “ich hat­te sogar ein biss­chen Mus­kel­ka­ter” oder “ich hat­te zu wenig Mus­kel­ka­ter”.  Ist denn Mus­kel­ka­ter erstre­bens­wert? Was ist Mus­kel­ka­ter über­haupt und ist es gefähr­lich wel­chen zu haben?

Ein Mus­kel besteht aus sehr vie­len mikro­sko­pisch klei­nen Mus­kel­fa­sern, die sich zusam­men­zie­hen und aus­ein­an­der­glei­ten kön­nen (wer es genau wis­sen will, sucht nach Aktin, Myo­sin und Z Schei­ben). Beim Mus­kel­ka­ter sind kleins­te Ver­let­zun­gen in den Mus­kel­fa­sern ent­stan­den, die dann schmerz­haft sind. Dies ist ein Zei­chen, dass an die­ser Stel­le über­be­las­tet wur­de — das heißt die Bewe­gun­gen waren zu schwer oder zu einseitig.

Mei­ne ers­te Fra­ge ist daher immer, wenn von Mus­kel­ka­ter berich­tet wird, wo der Mus­kel­ka­ter gefühlt wur­de, damit ich weiß, wie ich das Trai­ning anpas­sen kann oder wo Schwach­stel­len sind. Das Ziel ist die Bewe­gun­gen gut zu dosie­ren, abwechs­lungs­reich zu gestal­ten und gut auf­zu­bau­en, so dass der Kör­per lang­sam auf die neue Belas­tung vor­be­rei­tet wird und die­se Ver­let­zun­gen ver­mie­den wer­den können.

Wenn der Mus­kel­ka­ter nach ein paar Tagen wie­der ver­schwin­det, was sicher die aller­meis­ten ken­nen, ist er über­haupt nicht gefäh­lich. Wär­me, Mas­sa­gen, locke­res Bewe­gen oder auch Cremes kön­nen hel­fen. Pha­sen, in denen sich der Kör­per rege­ne­rie­ren kann, sind wich­tig. Also völ­lig beden­ken­los in den Mus­kel­ka­ter rein­zu­trai­nie­ren ist kei­ne gute Lösung, denn eine chro­ni­sche Mus­kel­ent­zün­dung wol­len wir in jedem Fall vermeiden.

Das Ent­wi­ckeln eines guten Kör­per­ge­fühls, indi­vi­du­el­les und kom­pe­ten­tes Trai­ning und auch den Gedan­ken, was Gutes braucht Zeit — gut dosiert dran­blei­ben, ist das bes­te Mit­tel gegen Mus­kel­ka­ter. Lesens­wert dazu ist die­ser Blog­bei­trag. Bis bald in der pila­tique, in der wir bewuss­te Bewe­gung lieben.