Rücken- und Schulterschmerzen sind leider weit verbreitet und sorgen oft für Verunsicherung, ob denn Bewegung oder Ruhig stellen Besserung bringt. Bei über 80% der Beschwerden lässt sich keine eindeutige Ursache finden
(wie Schädigungen von Gewebe, Brüche, Verstauchungen, Prellungen…). Doch auch geschädigtes Gewebe muss keine Schmerzen auslösen. 30% von Bandscheibenvorfällen werden zufällig entdeckt. Man kann trotz starker Schädigung völlig Beschwerdefrei sein.
Wie kommt es dann zu diesem Schmerz? Schon kleinste Verspannungen, die man in dem Moment noch nicht einmal bemerken muss, sind ca. 90% Ursache der Beschwerden ohne eindeutigen Auslöser. Vor allem psychischer Stress und zu einseitige Belastung erhöht den Muskeltonus. Diese Daueranspannung behindert den Regenerationsvorgang und zieht auch das Gewebe ringsherum (Faszien) in Mitleidenschaft — es entsteht eine Entzündung. Das Gewebe wird dann nicht mehr mit genug Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Der Körper signalisiert das mit Schmerz und protestiert.
Bleibt dieser Zustand über einen langen Zeitraum bestehen, wird das Scherzsystem immer empfindlicher und reagiert schon bei der kleinsten Kleinigkeit, oft dann auch grundlos. Ganz am Ende, keine Angst das dauert aber laaaaange mit langer Leidensgeschichte, verhungern die Muskelzellen regelrecht.
Unser Körper ist zum Glück immer auf Erhaltung aus und hat ein riesiges Potenzial an Erneuerung von Zellen. Ruhig stellen ist hier die denkbar allerschlechteste Idee. Es geht darum die Durchblutung zu verbessern, damit das Gewebe wieder versorgt werden kann. Das Gegenteil passiert auf der Couch!
Wir müssen unsere Gelenke am besten in allen Richtungen, wofür sie gedacht sind, bewegen, damit Balance und Entspannung entstehen kann. In unserem Alltag nutzen wir leider nutzen wir leider nur wenig unseres Bewegungsspielraum (10–15%), so dass Gewebe nicht gut versorgt wird. Das richtige Mass an Mobilität und Stabilität ist gefragt.
Moderates Bewegen, aktive Entspannung, Stärkung der Hals- und Haltemuskulatur, Bewegungskompetenz erlangen, Lockerungsübungen am besten jeden Tag im Alltag, in die pilatique kommen … hilft…
Übrigens braucht man bei Schmerz nicht gleich in Panik zu verfallen. Wenn man sich mal verlegen hat oder einen “Hexenschuss” oder “Nackensteife” hat, sind die Schmerzen in aller Regel nach spätestens 14 Tagen verschwunden, ohne irgendwelches Zutun. Wir sind ein biologischer Organismus, der sich selbst reparieren und aufbauen kann :-))))
Wichtig: Bei Verletzungen und anhaltenden Schmerzen sollte zum Arzt gegangen und Physiotherapie, manuelle Medizin usw in Anspruch genommen werden. Ein Pilatestraining kann das nicht ersetzen. Außerdem lohnt es ins Einzeltraining zu kommen, um auf individuelle Bedürfnisse eingehen zu können.